Mittwoch, Mai 10, 2006

Der feine Zeitmesser im Tresor?

Ein Auktionator sagte einmal zu mir."Wenn Ihnen eine Uhr gefällt, dann kaufen Sie sie und tragen Sie sie!". Da ist etwas Wahres dran. Kann man sich an einer Uhr erfeuen, die ihr Dasein in einem Tresor fristet, die nur zu besonderen Anlässen ihr Können und ihre Schönheit zeigen darf? Vielleicht. Aber neben ihrer Eigenschaft als kleines Kunstwerk und Repräsentation des technisch Machbaren hat eine Uhr doch hauptsächlich die Aufgabe, die Zeit zu messen und ihrem Besitzer anzuzeigen. Wenn sie diese Aufgabe durch ihre Finesse und feine Verarbeitung besonders zuverlässig, genau, schön oder gut erfüllt, dann ist das Ziel der Manufaktur erreicht. Vielleicht sollte man dabei auch bedenken, dass die Entwicklung, Fertigung und Regulierung viel Mühe, Zeit und Hingabe gekostet hat. Dass der Uhrmacher letztlich ein Instrument schuf, das seinem Besitzer täglich, stündlich, ja mit jeder wertvollen Sekunde zu Diensten sein soll. Wie enttäuscht wäre er doch zu erfahren, wenn seine Kreation in einem dunklen Tresor auf ihre Vererbung wartet.

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