Dienstag, August 01, 2006

Patek Philippe: Sky Moon Tourbillon Ref. 5002


05. Oktober 2000 - Patek Philippe lanciert das "Star Kaliber 2000" als eine der kompliziertesten Taschenuhren aller Zeiten. Nur sechs Monate später folgt der nächste Paukenschlag. Patek stellt eine der kompliziertesten Armbanduhren vor und nennt sie "Sky Moon Tourbillon" Ref. 5002. Sie ist der erste Zeitmesser am Handgelenk mit zwei Zifferblättern, der auf seiner Rückseite den kompletten nächtlichen Sternenhimmel präsentiert. Dass dabei der jeweilige Wohnort ihres künftigen Besitzers berücksichtigt wird, ist bei Patek Philippe selbstverständlich.


Das Uhrenlexikon am Handgelenk
Die schier endlose Reihe an vergegenständlichten Komplikationen auf einem Raum von nur 38 Millimetern Durchmesser bei 12,61 Millimetern Höhe liest sich wie ein gut sortiertes Lexikon:

Vorderseite
Die Minutenrepetition schlägt wohl temperiert die Stunde, die Viertelstunde und die Minuten. Sie wurde in Zusammenarbeit mit Metallurgen des Schweizer Institutes für Technologie in Lausanne entwickelt, um auch auf kleinstem Raum den vollen harmonischen Klang eines Glockespieles zu erreichen.

Das Tourbillon wiegt mit seinen mikroskopisch kleinen 69 Einzelteilen nur knapp 0,3 Gramm und setzt die Gravitation für genaueren Gang ausser Kraft.

Der retrograde ewige Kalender ist allein für sich ein Meisterwerk. Er zeigt Datum, Wochentag, Monat, und Schaltjahr. Das Zeigerdatum folgt in einem Winkel von 270° jedem Tag und springt nach Monatsende (28., 29., 30., 31.) wieder zum Ausgangspunkt zurück. Der Totalisator bei der neun zeigt den Wochentag, der bei der 12 das Schaltjahr, der bei der drei den Monat und der bei der sechs die Mondphasen. Das ist das, was der Betrachter sieht. Was er nicht sieht, der Kalender arbeitet kontinuierlich. Während die Anzeigen der herkömmlichen Mondphasen mit ihrem Umlauf von 29 1/2 Tagen schon nach wenigen Monaten eine merkliche Abweichung gegenüber dem wahren Lauf des Mondes verursachen, sind bei dem ewigen Kalender der "Sky Moon Tourbillon" alle Funktionen miteinander gekoppelt. Sie verhalten sich also genauso zueinander, wie die Gestirne. Das bewirkt, dass der Kalender erst im Jahre 2100 wieder korrigiert werden müsste, vorausgesetzt die Uhr würde immer aufgezogen.

Rückseite
Unter dem Saphirglas der Rückseite entfesselt Patek Philippe ein Himmelsfeuerwerk mit einer Präzision, dass jedem Astophysiker die Augen tränen. Die nächtliche Himmelsscheibe rotiert entgegen der Uhrzeigerrichtung und zeigt die Sternbewegungen, die Winkelbewegungen des Mondes mit seinen zu- und abnehmenden Phasen und die Meridiandurchgänge des Sirius. Zwei Zeiger präsentieren die Sternenzeit in einem 24-Stundenumlauf. Und nicht zuletzt, der Himmelsabschnitt, welcher sich innerhalb der Elipse befindet, ist auch genau am natürlichen Nachthimmel über dem Besitzer zu sehen und nichts davon fehlt. Aus 25 Billionen Varianten des Zusammenspieles von Mondtag, Sternenzeit, Sonnentag und Lunation hat Patek für die "Sky Moon Tourbillon" das Optimum des geringsten Fehlers für alle auf der Rückseite präsentierten astronomischen Anzeigen errechnet.


Schönheit auch von innen
Das künftige Bseitzer bekommt aber nicht nur das. Patek Philippe wäre nicht Patek Philippe sind nicht alle 694 Einzelteile von Hand gefertigt und fein poliert und angeliert. Die Genfer Streifen auf den Platinen sind ebenso selbstverständlich, wie das am Ende der monatelangen Fertigung verdiente Genfer Siegel, die höchste Auszeichnung für einen Zeitmesser. Damit aber immernoch nicht genug. Was wäre eine Uhr mit Tourbillon, die nicht das Chronometerzertifikat ihr eigen nennen dürfte. So wird jede "Sky Moon Tourbillon" fein reguliert und, wie es sich für einen astronomischen Zeitmesser gehört, am Ende als Chronometer ausgeliefert.

Edle Gehäuse für edle Kaliber
Die "Sky Moon Tourbillon" ist in Gold, Roségold oder Platin erhältlich. Das Gehäuse misst 42,80 Millimeter im Durchmesser, ist 16,25 Millimeter hoch und mit Calatrava-Symbolen verziert. Das beidseitige Saphirglas braucht dabei nicht mehr erwähnt werden. Die Preisunterschiede zwischen 970.000 Schweizer Franken der Goldausführung und 1.010.000 Schweizer Franken der Platinausführung sind am Gesamtpreis gemessen nur noch marginal.

Bedienung der Sky Moon Tourbillon
Die Krone bei der vier dient dem Handaufzug und der Korrektur der Zeiger auf der Vorderseite. Die Krone bei der zwei korrigiert Sternenkarte, Sternenzeit und in der anderen Drehrichtung die Position des Mondes und seine Mondphasen. Der Button zwischen der 11 und der 12 stellt das Datum und den Wochentag simultan. Der zweite zwischen der drei und der vier bedient den Monat. Der dritte zwischen der fünf und der sechs korrigiert die Mondphasen und der vierte zwischen der sechs und der sieben den Wochentag allein. Ein auf der linken Seite in das Gehäuse eingelassener Schieber setzt die Minutenrepetition in Gang.

Schon wer eine Uhr aus dem Hause Patek Philippe trägt, hat Besonderes
erreicht. Wer jedoch eine "Sky Moon Tourbillon" sein eigen nennen darf,
ist eigentlich nicht von dieser Welt. Nur sehr wenigen Menschen ist es
vergönnt, diese Meisterleistung der Uhrmacherkunst zu besitzen. Darauf
achtet Patek Philippe. Nicht einmal für alles Geld der Welt gibt die
Manufaktur diese Uhr aus ihrer Hand, wenn nicht auch der Bewerber durch
seine Persönlichkeit und Integrität überzeugt. "Sky Moon Tourbillon"
der Name fasst in drei Worten höchste Kunst der Feinmechanik und eines
der derzeit möglichen Maxima an Komplikationen zusammen, was ein
Uhrmacher überhaupt in einer Armbanduhr unterzubringen vermag, deren Fertigung auf jährlich ganze zwei Stück limitiert ist.

Fotos: © Patek Philippe

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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wahnsinn! Bildhübsch und wahnsinnig teuer. Gibt es denn nicht auch mechanische Uhren mit gutem Automatik-Gangwerk UND moderatem Preis?

Frank Kerkau hat gesagt…

Jo, dann schau Dir mal die hier an. Ich glaub so viel Uhr für wenig Geld kriegt man nur bei Zeno-Watch. Mehr in Kürze. ;)